Der Maxglaner Pfadfinderwald

Seit dem Jahr 1978 nutzen die Maxglaner Pfadfinder*innen den kleinen Wald. Von uns selber wird der Pfadfinderwald als „Georgsgrund“ bezeichnet, benannt nach dem Heiligen Georg, Schutz­patron des ­katholischen Pfadfinderkorps St. Georg, dem wir früher angehörten.

Georg Sturm und Magdalene Stockinger, die damaligen Gruppenleiter, bei der Einweihung des Georgsgrund 1978.

Der Pfadfinderwald bildet mit knapp 10.000 m2 eine kleine Oase in Mitten der Stadt, genau richtig für uns Pfadfinder*innen. Das Grundstück ist im Besitz der Stadt Salzburg, die uns die ­Nutzung des ­kleinen Waldstücks mit einem Pachtvertrag übertragen hat.

Die ersten Jahrzehnte wurde nur ein kleiner Teil im Süden des Wäldchens genutzt. 1979 wurde dort auch das erste eigene Gebäude der ­Gruppe errichtet, eine kleine Holzhütte mit einem Materiallager, einem Truppraum und einem kleinen Raum für den ScoutShop. Besonders stolz war man Anfang der 1980er Jahre auf das große Spielgerüst. In vielen Arbeitsstunden errichteten die Rover das Klettergerüst. Auf dem nördlichen Teil des Waldgeländes befand sich der Campingplatz „Salzburg West“.

Die Hütte am Georgsgrund beim Bau 1979.
Das große Klettergerüst am Georgsgrund, Anfang 1980er

Ab Sommer 2002 wurde dann der komplette Wald zum „Pfadfinderwald“. Die ehemalige Sanitär­anlage des Campingplatzes wurde in ein Materiallager umgebaut und endlich gab es auch ein richtiges WC. Dichter Bewuchs sorgte in den Sommermonaten für abenteuerliche Verstecke und bot Platz für unsere wöchentlichen Heimstunden.

Im September 2011 kaufte die Pfadfindergruppe das an­gren­zen­de Grundstück in der Karolingerstraße 12 und die Pfad­finder*innen rrichteten in jahre­langer Arbeit ein eigenes Pfadfinderhaus. Mehr über unser Pfadfinderhaus

Im vergangenen August erwischt uns dann eine Gewitter­super­zelle mit voller Härte. Die extrem starke Fallböe eines sogenannten Down­burst trifft genau auf die uralten Eichen unseres Wäldchens. Unzählige der uralten Bäume werden dabei entwurzelt und wie Mikadostäbchen umgeschmissen. Die Schäden sind katastrophal: unsere Heime am Georgsgrund werden so schwer beschädigt, dass sie nun abgerissen werden müssen, ein Flugdach wird komplett zerstört und auch das Glasdach der Pergola unseres Pfadfinderhauses wird eingeschlagen. Zum Glück befanden sich in der verheerenden Nacht keine ­Menschen am Georgsgrund. Mehr zum Sturmschaden am Georgsgrund 2023

Der Pfadfinderwald ist ein letzter Teil des sogenannten „Eichetwald“ im Südwesten der Stadt Salzburg, der sich über das Gebiet der heutigen Kendlersiedlung bis nach Grödig erstreckte. Ein Großteil des Waldes fiel dem Maxglaner Exerzierfeld in der k.u.k. Monarchie Anfang des 20. Jahrhunderts zum Opfer. Später wurde das freie Feld als Flugfeld genutzt und ist heute das Gelände des Salzburger Flug­hafens. Straßen- und Ortsnamen wie Eichetsiedlung, Eichetstraße und Am Eichetwald zeugen noch heute von dem einst mächtigen Waldgebiet.

Die Lage des Pfadfinderwalds im großen Eichetwald in der Franzi­szeische Landesaufnahme von 1807–1808.

Archiv