Vom Grund aus brachen wir zusammen Richtung Fürstenbrunn auf. Auf den Spuren von Kaiser Karl machten wir eine Wanderung auf den Untersberg.
Die begann beim großen freistehenden Felsen den wir hinter uns ließen und den Schienenresten entlang steil hinaufgingen. Es handelt sich um die Trasse einer ehemaligen Betriebsbahn, mit der Marmor aus den höher liegenden Brüchen ins Tal befördert wurde. Mit Fackeln beleuchteten wir uns den Weg. Oben kamen wir beim ehemaligen Steinbruch an.
Hier, im sogenannten Mayrbruch befand sich bis vor ca. 60 Jahren die Verarbeitung und Abfertigung für Marmorblöcke aus den Steinbrüchen in der Umgebung. Mit einer kleinen Bahnlinie, die die einzelnen Brüche miteinander verband wurde der Marmor über die westlich gelegene Teufelsschlucht hierher transportiert, gesägt und dann mit der Standseilbahn hinab nach Fürstenbrunn befördert, von wo aus sie teils bis in die USA exportiert wurden.
Wir entzündeten ein kleines Feuer und hatten ein paar nette Gespräche. Ein paar von uns grillten auch Würste über dem Feuer. Dann brachen wir wieder von der Geisterstadt auf nach unten.
Natürlich handelt es sich nicht um eine verlassene Stadt mit vielen Gebäuden. Wir RaRo lieben allerdings immer schon den Charme aufgelassener Infrastruktur und sehen der Natur gerne zu wie sie sich Bereiche zurückerobert. Die alten Werksgebäude sind mittlerweile weitgehend eingestürzt, die Gleise gibt es allerdings noch. Sie führen in die Teufelsschlucht, wo ein Eisengitter den Weiterweg versperrt. Der Untersberg ist ja sowieso bekannt für allerhand Mystisches und Gruseliges.
Wir wanderten also weiter bis zur Grasslhöhle, der allerlei übernatürliche Kräfte zugeschrieben werden. Vorbei am Wasserschloss. Aus der spektakulären Quellfassung aus dem 19. Jahrhundert wird heute der Westen der Stadt Salzburg mit Trinkwasser versorgt. Ganz in der nähe etwas weiter kamen wir beim Karlsohr vorbei und schauten hinab. Eine 20 Meter tiefe Schachthöhle, die man früher für Orakelzwecke genutzt haben soll. Von dort aus ging der Weg nicht mehr weit und wir kamen auf den Forstweg bis zu Kapelle und dem Parkplatz wo wir den Schlusskreis machten.