RaRo Sommerlager Sizilien 2017

RaRo Sommerlager Sizilien 2017

 

Teil 1

Das diesjährige RaRo Sommerlager fand seinen Anfang Sa, dem 19.08. in Salzburg am Hauptbahnhof, wo wir feststellen sollten, dass durch das Unwetter in der vorherigen Nacht die Zugverbindung nach München zum Flughafen unterbrochen worden war.

Zu unserem Glück hatte die Bahn inzwischen einen funktionierenden Schienenersatzverkehr eingerichtet.

In den folgenden Stunden gelang es uns dadurch rechtzeitig zum Flughafen München zu gelangen. Unser Flugzeug der angeschlagenen Air Berlin brachte uns – wider anderslautender Erwartungen sogar etwas früher als geplant – zum Flughafen in Catania auf Sizilien.

Am Flughafen in Catania stieß dann auch Flo zu uns und wir begaben uns noch in der Nacht in das nahegelegene Augusta.

Nach einem kurzen Tag in Augusta begaben wir uns per Bus nach Syrakus.

Eine erste Nachschau brachte in der näheren Umgebung des Bahnhofes zu Syrakus keine besonders geeigneten Schlafplätze zur Kenntnis. Aufgrund einer Eingebung begaben wir uns daher zum nahegelegenen Strand im Norden der Stadt. Das Satellitenbild und auch einige Daten hatten auf einen schönen Strand zwischen Felsen hin gedeutet, mit nahe gelegenen Kunstskulpturen.

Nachdem die anfängliche Skepsis überwunden war stellte sich besagter Ort tatsächlich als ein schöner Schlafplatz gleich hinter einer Ansammlung von Waschbetonbauten und in der Nähe des örtlichen Penny-Ladens heraus.

Nachdem wir den Tag in Syrakus verbracht hatten, entschlossen wir uns, per Zug nach Noto weiter zu reisen. Wir erkundeten die dortige Altstadt und nahmen das Mittagessen ein. Nachdem sich auch hier in der gemeinen Meinung eine Übernachtung als nicht lohnenswert herausgestellt hatte, entschieden wir uns doch gleich nach Agrigent weiter zu reisen. Dort in Agrigent begaben wir uns zum Sandstrand im kleinen vorgelagerten Ort San Leone. Wir errichteten einen Sonnenschutz am Strand und verbrachten einen Badetag. Gegen Abend stellte sich am nahe gelegenen Rummel rege Aktivität ein: Die örtliche Dorfjugend war mit weit über 100 Mopeds angereist und auch einige ältere Touristen kehrten zum Abendessen in den Restaurants der Stadt ein.

Wir verlegten unsere Basis an einen etwas versteckt gelegenen Steinstrand ganz in der Nähe des Rummels und verbrachten hier weitgehend ungestört die Nacht. Am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Agrigent und erwarteten im dortigen Stadtpark die Ankunft von Maxi. Um dem allgemeinen Wunsch nach höherer Flexibilität bei der Benutzung von Verkehrsmitteln Rechnung zu tragen, gelang es uns im Verlauf dieses Tages mit etwas Glück, zwei Autos mit ausreichend Ladekapazität anzumieten, die uns in den folgenden Tagen ermöglichen sollten auch eher abgelegene Orte zu besuchen. Maxi erreichte uns schließlich und wir verbrachten die Nacht in den Ruinen eines niemals fertiggestellten Fußballstadions in einem kleinen Vorort von Agrigent.

Über Sciacca erreichten wir Caltabellotta, ein kleines Bergdorf mit hervorragender Aussicht und steilem, Labyrinth artigem Straßennetz – unsere Autos stellten sich zum Teil als zu breit für die dortigen Verhältnisse heraus. Durch rigorosen Einsatz der Kupplung und mit etwas Anlauf gelang es uns dennoch zumindest eines der stark untermotorisierten Autos ganz nach oben zum Schlafplatz zu fahren und zu parken.

Nach einer wunderschönen Nacht wollten wir den nahegelegenen See erkunden um festzustellen ob es vielleicht möglich sein sollte dort ein Bad zu nehmen. Wie sich herausstellte war der See exklusiv zum Tränken der dortigen Schafe und als Stausee gewidmet. Es sollte uns nicht mehr gelingen, dort die Füße ins Wasser zu bekommen. Nach einer Irrfahrt in den dortigen Bergen konnten wir die Autos wenden und erreichten schließlich Marsala. Nachdem wir die Barockbauten der Stadt besichtigt hatten begab sich ein Spähtrupp auf die Suche nach einem Schlafplatz. Der Trupp sollte dann ein Feld inmitten von Weinbergen etwa 30 Minuten außerhalb der Stadt als Schlafplatz auswählen.

Am nächsten Morgen begaben wir uns auf den Weg nach Trapani. Nach der Stadtbesichtigung und einem Café Freddo begaben wir uns ins nahe gelegene Erice, dass eine atemberaubende Aussicht haben sollte. Die Erwartungen an die Aussicht sollten nicht enttäuscht werden, und wir fuhren weiter in das automobile Labyrinth von Städtchen mit dem Namen Castellammare. Nachdem eines unserer Autos nun schon zum zweiten Mal einen platten Reifen aufwies begab sich Alex auf die Mission diesen endgültig zu reparieren, während die anderen sich auf die verzweifelte Suche nach einer Dusche am hoffnungslos überfüllten Strand der Stadt begaben. Während der Reifen binnen einer Viertelstunde repariert sein sollte, gestaltete sich die Suche nach einer Dusche zur Odyssee: der Strand erwies sich als dazu ungeeignet und auch der nahegelegene Campingplatz wollte sich nicht unser Erbarmen. Man einigte sich schließlich darauf, es vorerst bei einem Bad im Meer bei den abgelegenen Stinco-Felsen bewenden zu lassen. Wir hatten diesen Ort ebenfalls auf dem Satellitenbild entdeckt und es sollte sich herausstellen, dass es dort inzwischen auch einen Rohbau gab den wir schließlich des Nachts als Schlafplatz auswählten. Die dazu eigentlich ungeeigneten Autos und ihre Fahrer hatten ihre liebe Mühe, schafften es jedoch mehrmals das Plateau über dem Felsen zu erreichen.

Nach einer angenehmen Nacht und einem erholsamen Bad im Meer am Morgen fuhren wir dann nach Palermo, von dessen Piazza San Francesco ich diesen Zwischenbericht schreibe.

 

Teil 2

Nach dem Abend auf der Piazza San Francesco begaben wir uns in die örtliche Diskothek, um dort den Tag ordentlich ausklingen zu lassen. Während einige Lagerteilnehmer sich dem Alkoholabusus und den italienisch-typischen Gefrierschranktemperaturen dort nicht so zugetan zeigten („16° sind nicht zu kalt, das ist doch angenehm hier“) gaben unsere Führer als gutes Vorbild alles und leerten über den Abend verteilt jeweils eine ganze Flasche Wodka.

Bis zum Nachmittag machten diese dann frei nach dem Motto „Heute wegen Gestern geschlossen“ ein ausgedehntes Nickerchen. Wir machten uns sodann auf den Weg nach Enna.

Über die serpentinenreiche Straße wurden die Autos mit quietschenden Reifen den Berg hinauf gequält, und nicht einmal das verlorene Hinterrad konnte uns aufhalten, wir ignorierten einfach alle Zurufe und Warnungen und fuhren auf Radnabe und Bremsscheibe weiter. Mit etwas Gegenlenken in den Linkskurven ließ sich das Problem gut im Griff behalten. Nachdem sich einige empfindsamere Roverbrüder in Geraci ihres Mageninhaltes wieder entledigt hatten erreichten wir nach der Pause schließlich Enna, wo wir dann durch eine kleine Unachtsamkeit beim Driften in einen Auffahrunfall mit einer jungen Italienerin verwickelt wurden.

Nachdem wir das Geschrei und die fuchtelnden Handgesten über uns ergehen hatten lassen erinnerten wir uns an den Umstand dass die Autos ja lediglich geliehen waren und fuhren einfach davon. Gegen 3 Tonnen, den 2.5L Dieselmotor und unsere Fahrkünste hatte sie keine Chance und wir konnten sie noch vor der Ortsausfahrt in die Zange nehmen und schließlich mit ihrem Kleinstwagen in einen Straßengraben abdrängen. Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass die Frau leidglich leicht verletzt und so gut eingeklemmt war, dass sie sich so schnell nicht würde befreien können fuhren wir beruhigt zurück und nahen das Essen und einige Bier auf den Schreck ein.

Nach dem kleinen Abenteuer in Enna begaben wir uns über Cefalu und Capo zu einem Schlafplatz bei pittoresker Felsenküste zu Milazzo. Wie wir feststellten gab in der nahe gelegenen Eventlocation jemand eine Party anlässlich eines 18. Geburtstages mit geschlossener Gesellschaft. Diese Chance ließen wir uns nicht entgehen: wir zogen unsere eigens mitgebrachte Abendkleidung an und mischten uns unter die eintreffenden Gäste. Wie ein Spähtrupp in Erfahrung gebracht hatte würde Familie Corleone ganz sicher nicht erscheinen, und so wussten wir auch welchen Namen wir anzugeben hatten. Nach anfänglicher Skepsis empfing man uns rauschend mit Umarmungen und wir taten uns am Buffet gütlich.

Nach der Party und einer kurzen Nacht begaben wir uns über Taormina zum Etna, wo wir beim Erklimmen des vernehmlich höchst gelegenen Kraters mit unseren Lava-Schlauchbooten in eine Mafiaschießerei gerieten. Die Männer in Anzügen wickelten wohl gerade eine Geldübergabe oder so etwas ab, da schrie man plötzlich wild herum. Wir konnten Wortfetzen wie „Vendetta“ und „Corleone“ vernehmen, dann fielen auch schon Schüsse in unsere Richtung. Leider mussten wir dabei den Verlust unserer Schlauchboote in Kauf nehmen.

Wir brachten unsere Autos mit der Bitte, die „Kratzer“ doch einfach aufzupolieren zur „Autolavaggio“, wo man erst die Hände über dem Kopf zusammenschlug und dann nach „Luigi“ rief.  Schon 8 Stunden später hatte man unsere Autos entsprechend für die Rückgabe aufbereitet und wir konnten schließlich die Heimreise in der eigens von „Captain Joe“ von der Airberlin für diesen Flug restaurierten Concorde antreten. Leider konnte diese ihre Dienstgipfelhöhe von 18km auf der „Ultrakurzstrecke“ nicht einmal annähernd ausreizen und unser Captain weigerte sich beharrlich, auf FL66 die Nachbrenner eingeschaltet zu lassen. Nach 15 Minuten Flug erreichten wir sicher Salzburg LOWS, wo man uns dafür, die gesamte deutsche Finanzspritze für die Airberlin in nur einem Flug verpulvert zu haben ordentlich feierte.

Wie sich der geneigte Leser sicherlich nach der Lektüre denken können wird sind einzelne Details stark übertrieben oder möglicherweise auch wie der gesamte o.g. Bericht frei erfunden oder anderweitig persifliert. Leider hat sich bei unseren RaRo eine mysteriöse generelle Amnesie bezüglich des Lagerzeitraumes eingestellt, und die Erinnerung der Führer ist leider auch nicht immer einwandfrei. Vielleicht erholen sich unsere RaRo ja zu gegebener Zeit noch und können hier das eine oder andere Detail richtigstellen

 

RaRo Sola Sizilien Teil 2

Da wir uns zum letzten Redaktionsschluss der Glocke noch auf Sommerlager befanden gibt es hier nun den zweiten Teil unserer Reise:

Wir befanden uns also in Palermo wo wir eine nette Übernachtungsmöglichkeit organisierten. Den Rest des Tages besichtigten wir noch den Botanischen Garten und genossen allerlei kulinarische Köstlichkeiten in der Stadt.

Am nächsten Morgen erkundeten wir noch die Märkte und Sehenswürdigkeiten der Stadt sowie die Katakomben ehe es wieder weiter ging. In Cefalu machten wir wieder halt und verbrachten die Nacht in der sehr schönen Stadt. Danach ging es in das Landesinnere in höhere Regionen. In Geraci Siculo machten wir einen Stopp um uns bei der Quelle Wasser aufzufüllen ehe uns der Weg ins wunderschöne Enna führte. Dort wurden das Castello und die übrige Altstadt besehen während andere sich im Park ausruhten. Am Abend feierten wir dann Judiths Geburtstag und konnten ein Jazzkonzert genießen. Ebenso in derselben Straße war eine Open Air Spielhalle oder wie immer man das nennen mag. Wir forderten uns als in verschiedensten Disziplinen wie Tischfußball, Airhockey, Billard und so fort heraus.

Als Schlafplatz konnten wir eine aufgelassene Straße unser Eigen nennen, der auch am Morgen noch guten Schatten spendete.

Gut erholt und ausgeschlafen fuhren wir mit unseren Mietautos zurück an die Küste wo wir an einem Stein- und Kiesstrand mit Dusche in Capo d’Orlando den Tag verbrachten. Gegen Nachts trafen wir beim Capo di Milazzo ein wo wir nächtigten.

Über Taormina kamen wir nach Acireale wo wir am einen Vulkansteinstrand schliefen ehe es schon fast zum Ende unserer Reise ging.

Im Vorfeld hatten wir schon Kontakt zu Pfadfinder in Catania zwecks eines Schlafplatzes aufgenommen. In einem Vorort von Catania namens Sankt Giovanni la Punta recherchierten wir bezüglich der Besichtigung des Ätna und den Busverbindungen in die Stadt. Michi, Alex, Rene und Maxi gaben währenddessen unsere Mietautos am Flughafen von Catania zurück und stießen, nach einer nervenaufreibenden Warterei auf den Bus, später nachmittags zu uns.

Ein Pfarrer stellte uns netterweise Pfarrräumlichkeiten des Dorfes zur Verfügung um dort zu übernachten. Früh morgens brachen wir dann zum Ätna auf. Wir entschieden uns die Dieselbahn von Catania aus rund um den Ätna mit Zwischenstopp in Randazzo zu nehmen. Noch immer sind Spuren der Aktivität dieses Vulkanes an der Eisenbahnstrecke zu sehen. Auch viele Bauwerke werden aus Vulkangestein gebaut.

Unsere letzte Nacht konnten wir nun im Heim der AGESCI Catania 13 verbringen die im Vorort Sankt Giovanni la Punta untergebracht war. Auch der dortige Pfarrer Francesco war sehr nett. Zum Abschluss gingen wir gemeinsam Abendessen und beobachteten die Dorfbewohner bei ihren Tanzabend am Dorfplatz. Einige von uns wohnten am nächsten Vormittag dem Gottesdienst in der dortigen Kirche bei. Nach Verabschiedung bei Francesco wanderten wir nach Catania wo wir unsere letzte Basis im Park aufschlugen und die restlichen Stunden vor dem Heimflug verbrachten. Am Flughafen mussten wir feststellen, dass unser Flug etwas Verspätung aufwies und wir deshalb in München mit dem späteren Zug nach Salzburg abreisen konnten. Angekommen in Salzburg beendeten wir das Lager mit einem Ruf am Bahnhof.